DSB-OK DSGVO, Artikel 4, L., III.
Strassemeyer/Quiel
III.⚓⚓⚓Merkmale der Begriffsbestimmung
Die Begriffsbestimmung benennt die Merkmale, wonach die „Hauptniederlassung“ in lit. a) für den Verantwortlichen (Rn. 239 ff.) und in lit. b) für den Auftragsverarbeiter (Rn. 243 ff.) zu bestimmen ist. Überraschenderweise definiert weder Art. 4 Nr. 16 noch eine andere Vorschrift der DSGVO, die im Begriff der „Hauptniederlassung“ enthaltene Grundvoraussetzung, was überhaupt eine „Niederlassung“ im datenschutzrechtlichen Sinne ist (Rn. 238).
1)⚓⚓Niederlassung im datenschutzrechtlichen Sinne
Damit eine „Hauptniederlassung“ eines Verantwortlichen oder Auftragsverarbeiters in der Union bestimmt werden kann, muss denklogisch überhaupt erst einmal eine „Niederlassung“ in der Union existieren. Der Begriff der „Niederlassung“ ist allein in ErwGr. 22 Satz 2 und Satz 3 näher ausgestaltet. Eine Niederlassung im datenschutzrechtlichen Sinne setzt demnach lediglich „eine effektive und tatsächliche Ausübung einer Tätigkeit durch eine feste Einrichtung voraus“. Es kommt dabei nicht auf die Rechtsform an, ganz „gleich, ob es sich um eine Zweigstelle oder eine Tochtergesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit handelt“. Der Begriff der Niederlassung ist denkbar weit gefasst.369 Eine Niederlassung kann daher vor allem eine Tochtergesellschaft, ein Marketing- oder Vertriebsbüro sein.370 Keine Niederlassung existiert hingegen, wenn bloß technische Komponenten oder ein „Briefkasten“ in der Union gelegen sind, aber kein entsprechendes Personal, oder bei Fliegenden Einrichtungen, wie Messeständen oder mobilen Geschäftsstätten und entsprechend auch nicht bei der Entsendung von Geschäftsreisenden oder Messevertretern371.
2)⚓⚓Rorilhtnvbgsuthhun tnm Aurrhnbnnunosnnh (wrc. g))
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